Gàidhlig, die schottisch-gällische Sprache, ist eng mit dem Irischen verwandt und doch eine eigenständige keltische Sprache – wer gut Englisch kann, hat hier keinerlei Vorteile. Sie wird heute vor allem in den westlichen Highlands, bei Glasgow und auf den Hebriden gesprochen.

Das schottische Gällisch ist in seiner Verbreitung bedroht: 2001, bei der letzten Volkszählung, sprachen nur noch weniger als 60.000 Menschen in Schottland diese uralte Sprache, heute dürften es noch viel weniger sein. Und von jenen, die diese Form noch beherrschen, sind nur wenige Muttersprachler – die meisten von ihnen sprechen zunächst einmal Englisch, das mit dem Gàidhlig nichts zu tun hat. Dabei handelt es sich jedoch um eine faszinierende Sprache, deren Anwendung vielleicht nicht sonderlich häufig anzutreffen ist, aber einen spannenden Bezug zur reichhaltigen Geschichte Schottlands herstellt.
Gàidhlig: Die schottisch-gällische Sprache
Im Süden und im Osten von Schottland ist Gällisch so gut wie vollständig verdrängt, während sich die Sprache auf den Äußeren und Inneren Hebriden, im Westen der Highlands und rund um Glasgow einigermaßen halten kann. In manchen Gemeinden spricht ein Großteil das Schottisch-Gällische und auch die offizielle Sprachgebrauch wird davon bestimmt.
Die schottisch-gällische Sprache kennt 18 Buchstaben und 88 Phoneme – Laute, die sich aus Kombinationen der Buchstaben darstellen lassen – wobei die Entsprechung der Buchstaben zu den Lauten für Ungeübte sich in manchen Fällen nicht erschließen muss. Etwa wenn ein „bh“ zu einem „v“-Laut wird, während ein „ch“ in etwa dem gleichen Laut im Deutschen entspricht, wie es in „Loch“ angewendet wird. Während Wörter wie „màthair“ (Mutter) Ähnlichkeiten in der Aussprache zum Englischen und auch zum Deutschen zu haben scheinen, sind andere wie „brògan“ (Schuhe) kaum aus der Kenntnis anderer Sprachen zu erfassen. Das Schottisch-Gällische bleibt somit eigenständig und ein wichtiger Vertreter der keltischen Sprachen.
Gällisch lernen im Internet und vor Ort
In Schottland gibt es einige Bemühungen, die schottisch-gällische Sprache zu erhalten: Der Radiosender „Ràdio na Gaidheal“ wird von der BBC Scotland betrieben und auch die dazugehörige Webseite ist vollständig auf Gällisch gehalten. Verschiedene schottische Zeitungen, Zeitschriften und Kolumnen erscheinen in der Sprache und es werden online etliche Lektionen angeboten, mit denen man Gàidhlig erlernen kann. Zudem kann man auch direkt vor Ort sich mit der Sprache auseinander setzen: Ein Sprachkurs für Erwachsene in Schottland eignet sich dabei, sich in direktem Umgang und in der rauen Schönheit der Umgebung weiterzubilden und eine bedrohte Sprache zu erhalten.
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